Berlin und Brandenburg 2012: 300 Jahre "Alter Fritz" landauf, landab
Sein Leben (1712 bis 1786) verlief aus heutiger Sicht nahezu filmreif, und dementsprechend wurden ihm auch schon zahlreiche Meter Zellouid gewidmet, alleine zwischen den 1920er und 1940er Jahren entstanden über ein Dutzend Streifen, in der Mehrzahl jedoch eindeutig propagandistisch motivierte, zunächst für die Rückkehr der Monarchie, dann als Instrument des erstarkenden Nationalsozialismus zwecks Verherrlichung des Führerstaats. Verständlicherweise war und ist die historische und aktuelle Sicht auf "Fridericus Rex" je nach individueller politischer Grundüberzeugung sehr ambivalent und unterschiedlich, während seine Anhänger ihn als wichtigsten Begründer des modernen Staates in Preußen und Deutschland rühmen, verurteilen ihn Gegner als kriegslüsternen und strikt absolutistischen Herrscher, dessen angeblich aufklärerischen Gedanken lediglich als Alibi für unbedingten Machterhalt und riesige Territorialgewinne dienen sollten.
Nichtsdestotrotz anerkennen sogar scharfe Kritiker des Alten Fritz, dass dieser durch seine schwere Jugend und die sehr strenge Erziehung seitens seines Vaters, der sogar einen engen Jugendfreund vor seinen Augen hinrichten liess, gewißermaßen traumatisiert, aber vielleicht gerade deshalb auch bedingt offen für die Ansichten anderer war. Seine für damalige Verhältnisse erstaunlich progressiven Reformen in Bezug auf das Folterverbot, eine eingeschränkte Pressefreiheit, freie Wahl der Konfession und auch Aufgeschlossenheit in neuen ökonomischen Entwicklungen gelten noch heute als bedeutsam und Beispiel gebend.
Natürlich dreht sich dieses Jahr in den Bundesländern Berlin und Brandenburg Keimzellen des seinerzeitigen Staates Preußen sehr viel um das 300 jährige Geburtstagsjubiläum des vielleicht bekanntesten deutschen Königs, so etwa die große Ausstellung Friederisiko – Friedrich der Große im Neues Palais des Parks von Sanssouci , die noch bis zum 28. Oktober 2012 zu besichtigen ist. Die intensive Siedlungs- und Wirtschaftspolitik innerhalb seiner Regierungszeit wird in der mobilen Ausstellung “FRITZ | DORF | STADT – Kolonistendörfer in der Metropolregion” erstmals am 8.6.2012 in Potsdam-Babelsberg auf dem dortigen Weberfest vorgestellt, weitere Stationen sind Erkner, Friedrichshagen und Rixdorf/Neukölln im Berliner Südosten.
Das Thema "König und Kartoffel" hat die Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, die ab
Mitte Juli zu sehen ist, das Potsdam-Museum widmet sich ab Mitte August der Baugeschichte der preußischen Residenzstadt. Das Reitspektakel "Carrousel de Sanssouci" imitiert ab Juli 2012 die höfische Festkultur, die dazugehörige Reit-Arena mit 1200 Plätzen steht ebenfalls am Neuen Palais. In Berlin wurde das Motto "Verehrt-Verklärt-Verdammt" als Sinnspruch für die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum über das eingangs bereits erwähnte stark umstrittene Wirken Friedrichs gewählt.
Nichtsdestotrotz anerkennen sogar scharfe Kritiker des Alten Fritz, dass dieser durch seine schwere Jugend und die sehr strenge Erziehung seitens seines Vaters, der sogar einen engen Jugendfreund vor seinen Augen hinrichten liess, gewißermaßen traumatisiert, aber vielleicht gerade deshalb auch bedingt offen für die Ansichten anderer war. Seine für damalige Verhältnisse erstaunlich progressiven Reformen in Bezug auf das Folterverbot, eine eingeschränkte Pressefreiheit, freie Wahl der Konfession und auch Aufgeschlossenheit in neuen ökonomischen Entwicklungen gelten noch heute als bedeutsam und Beispiel gebend.
Natürlich dreht sich dieses Jahr in den Bundesländern Berlin und Brandenburg Keimzellen des seinerzeitigen Staates Preußen sehr viel um das 300 jährige Geburtstagsjubiläum des vielleicht bekanntesten deutschen Königs, so etwa die große Ausstellung Friederisiko – Friedrich der Große im Neues Palais des Parks von Sanssouci , die noch bis zum 28. Oktober 2012 zu besichtigen ist. Die intensive Siedlungs- und Wirtschaftspolitik innerhalb seiner Regierungszeit wird in der mobilen Ausstellung “FRITZ | DORF | STADT – Kolonistendörfer in der Metropolregion” erstmals am 8.6.2012 in Potsdam-Babelsberg auf dem dortigen Weberfest vorgestellt, weitere Stationen sind Erkner, Friedrichshagen und Rixdorf/Neukölln im Berliner Südosten.
Das Thema "König und Kartoffel" hat die Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, die ab
Mitte Juli zu sehen ist, das Potsdam-Museum widmet sich ab Mitte August der Baugeschichte der preußischen Residenzstadt. Das Reitspektakel "Carrousel de Sanssouci" imitiert ab Juli 2012 die höfische Festkultur, die dazugehörige Reit-Arena mit 1200 Plätzen steht ebenfalls am Neuen Palais. In Berlin wurde das Motto "Verehrt-Verklärt-Verdammt" als Sinnspruch für die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum über das eingangs bereits erwähnte stark umstrittene Wirken Friedrichs gewählt.
Thomas Phil - 7. Jun, 19:39